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Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft bezahlten im Jahr 2013 durchschnittlich 31,70 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland damit innerhalb der Europäischen Union (EU) gemeinsam mit Finnland auf Rang sieben. Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft zahlten 34 % mehr für eine Stunde Arbeit als im Durchschnitt der EU. Im Vergleich zum Nachbarland Frankreich beispielsweise waren es aber gut 9 % weniger. Schweden hatte mit 43,00 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde, Bulgarien mit 3,70 Euro die niedrigsten.

Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders stark im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2013 durchschnittlich 36,20 Euro. Hier lag Deutschland im EU-weiten Vergleich auf Rang fünf. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war damit 48 % teurer als im EU-Durchschnitt, aber 1 % billiger als in Frankreich.

Der Vergleich der Wachstumsraten der letzten zehn Jahre zeigt seit 2011 eine Trendwende bei der Entwicklung der Arbeitskosten. In jedem Jahr des Zeitraums 2004 bis 2010 lag das Wachstum der Arbeitskosten in der deutschen Privatwirtschaft unterhalb des EU-Durchschnitts. Im Jahr 2011 kehrte sich diese langfristige Entwicklung um: Die Arbeitskosten in Deutschland erhöhten sich im Zeitraum 2011 bis 2013 in jedem Jahr stärker als in der EU. Dies zeigt sich auch bei einem Vergleich mit Frankreich: 2004 bis 2010 stiegen die Arbeitskosten in Frankreich jährlich mit + 3,4 % fast 2,5-mal so stark wie in Deutschland (+ 1,4 %). Im Zeitraum 2011 bis 2013 lag der jährliche Anstieg in Deutschland (+ 2,7 %) über dem Wachstum in Frankreich (+ 1,9 %).

Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Im Jahr 2013 zahlten die Arbeitgeber in Deutschland in der Privatwirtschaft auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten. Damit waren die Lohnnebenkosten in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 31 Euro. Im EU-weiten Ranking lag Deutschland im Mittelfeld auf Rang 16. Auf 100 Euro Lohn wurden in Schweden (51 Euro) und Frankreich (47 Euro) die höchsten Lohnnebenkosten gezahlt, in Malta (10 Euro) die niedrigsten. Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen, die Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung sowie die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall.

Quelle: Statistisches Bundesamt